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Transcribed Shorthand
Versammlungsprotokoll, 27. März 1933 (Meeting Transcript, March 27, 1933)
EA 33/115
| Additional Information | |
|---|---|
| Author | Eberhard Arnold |
| Date | March 27, 1933 |
| Document Id | 0000000112_29_S |
Meeting Transcript, March 27, 1933
[Arnold, Eberhard and Emmy papers - T.S.H.]
[Draft Translation by Bruderhof Historical Archive]
EA 33/115
Baptism in Today's State
Gemeindestunde, March 27, 1933
Eberhard Arnold: If we take in the cause and the meaning of Jesus' death as it is told in this gospel, we will understand what this way is that we are called to and what we have to expect from the State, from the churches, and from the vast majority of people in these agitated times. This is a time when men are involved in a cause that opposes what Jesus stands for; it was just the same when he was put to death. To represent the kingdom of Jesus Christ, to represent the nature of this kingdom and nothing else, compels the powers of this present era to use every means to obstruct that very fact.
In our country and the world over, an arbitrary ethos is claimed expressly by the State, by the government, by the nation, an ethos that opposes the generally accepted ethos of Christianity. The primacy of the State is placed above everything, thus making education, church, art, and all other services subservient to the State. It is the same situation as at the time Jesus was crucified.
For those who are called to his way and who have pledged their lives to his call, the death of Jesus is not something purely inward or emotional, not something that can be exhausted in pious feelings. It is something very real, something placed into the midst of the situation as it is today.
Now the gospel brings us a message with the assurance: Because of your faith, you possess the strength of this death, so that you too die to the powers that be just as Jesus died to them; you too will be brought to death by the ruling powers just as Jesus was; you too are delivered from the control of the ruling powers just as Jesus was detached from them. And finally the gospel is the news that the power of resurrection will be revealed in the crucified One, and that through union with his nature we are given a power of resurrection in the midst of death. It is the news that his church--which must go the way of the cross with him, must drink the cup with him, and must be baptized with the same baptism of death--will rise again and again to new life. It is the news that finally, on the Last Day, the Day of resurrection, the kingdom of the anointed King will be revealed in all its messianic justice, with its whole Christ-peace, and in the joy of perfect love.
It is our prayer in this time before Easter of the year 1933 that a power may be given us, which is the power at whose right hand Jesus sits enthroned, the power that comes down to us from the Throne of power through the Holy Spirit as a power of death and of resurrection.
The Brothers bore witness to a threefold baptism: The covenant of the baptism of water is a symbol, the deed that points to the second and the third baptism. The second baptism is baptism with the Holy Spirit, who fills us with the powers of Jesus' resurrection and nourishes us with the powers of the future kingdom of God. The third baptism is the baptism of martyrdom, in which this or that member is counted worthy to suffer death for the common cause. These three baptismal acts are essentially one and the same.
The covenant of baptism is to fortify us for mission unto death. It is a declaration of war, a call to battle, a purely spiritual fight for everyone, because it is cries out to the whole hostile world: Let yourselves be reconciled! Let yourselves be united!
Through the symbol of death and through the symbol of the pouring out of the Holy Spirit, the covenant of baptism shows that we must and can be ready because we know where the strength comes from to stand firm in the greatest danger and carry on the mission.
In 1533, when the emerging church community was faced with grave danger, they sent Jacob Hutter out on mission. He, too, was executed, and in the midst of violent persecution the church grew strongly through the work of mission. May this be given to us, too, as a witness to the whole world.
Versammlungsprotokoll, 27. März 1933
[Arnold, Eberhard & Emmy papers - T.S.H.]
EA 33/115
Die Taufe im heutigen Staat
Gemeindestunde, 27. März 1933
Wenn wir die Ursache und den Sinn des Todes Jesu so hören, wie es in diesem Evangelienbericht uns gegeben wird, so verstehen wir, auf welchen Weg wir berufen sind und was wir vom Staat und von der Kirche und von der überwiegenden Mehrzahl der Menschen zu erwarten haben, in den aufgeregten Zeiten, in welchen es um eine Sache geht, die gegen die Sache Jesu gerichtet ist, wie es auch damals war bei dem Tode Jesu. Die Tatsache, daß man sich auf das Reich Jesu Christi, auf das Reich Gottes beruft und das Wesen dieses Reiches ganz und gar vertritt, bedeutet, daß alle Mächte und Gewalten der gegenwärtigen Weltzeit gegen diese Tatsache mit allen Mitteln vorgehen müssen.
Und wenn heute wieder in unseren Ländern und weithin in der ganzen Welt ausdrücklich für Staat und Regierung und Volk eine eigene Ethik gefordert wird, die im Gegensatz zu der sonst scheinbar geltenden christlichen Ethik stehe, und wenn das Primat des Staates gesetzt wird über alle Dinge, daß ihm die Schule, die Kirche, die Kunst und alle anderen Dienste und Kräfte untertan sein müssen, so sehen wir dieselbe Situation wie in der Kreuzigung Jesu.
So ist denn der Tod Jesu für die, die auf seinen Weg berufen sind und auf seinen Beruf verpflichtet sind, nichts rein Innerliches, rein Seelisches, nichts, was mit dem frommen Gefühl ausgeschöpft werden könnte, sondern etwas ganz Reales, was mitten in die gegenwärtige Situation hineingestellt ist.
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Und nun ist das Evangelium eine Nachricht, welche uns zusichert: Ihr habt im Glauben die Kräfte dieses Todes, so daß auch ihr den herrschenden Gewalten absterbt, wie Jesus ihnen ab-
gestorben ist, daß auch ihr von den herrschenden Gewalten zu Tode gebracht werdet, wie Jesus von ihnen zu Tode gebracht war, und daß auch ihr völlig erlöst seid von der Geltung der herrschenden Gewalten, wie Jesus von ihrer Geltung völlig gelöst war.
Und endlich ist das Evangelium die Nachricht, daß die Kraft der Auferstehung offenbar werde an diesem Gekreuzigten und daß wir durch die Wesenseinheit mit ihm eine Auferstehungskraft erlangen mitten im Tode, und daß seine Gemeinde - die mit ihm den Kreuzestod gehen muß, mit ihm denselben Kelch trinken muß und in dieselbe Taufe des Todes getauft werden muß - immer wieder aufersteht zu neuem Leben, und daß schließlich am letzten Tage der Auferstehung das Reich des gesalbten Königs offenbar werde in seiner ganzen messianischen Gerechtigkeit, mit seinem ganzen Christus-Frieden in der Freude der völligen Liebe.
Es ist unsere Bitte, daß in dieser Passionszeit des 33. Jahres uns eine Kraft geschenkt werde, welches die Kraft ist, zu deren Rechten Jesus thront, die Kraft, die von diesem Kraftthron herabkommt zu uns im heiligen Geist als eine Kraft des Todes und des Auferstehens.
Die Brüder haben eine dreifache Taufe bezeugt: Der Bund des Wassertaufs ist das symbolische Zeichen und der Tat-Hinweis auf die beiden andern Taufen, nämlich auf dem zweiten Tauf, das ist der Tauf mit dem heiligen Geist, der uns mit den Auferstehungskräften Jesu erfüllt und uns mit den Kräften des zukünftigen Reiches Gottes speist. Der dritte Tauf ist der Tauf des Martyriums, in der dieses oder jenes Glied gewürdigt wird, für
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die gemeinsame Sache den Tod zu erleiden. Diese drei Taufhandlungen sind ihrem Wesen nach ein und dasselbe.
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Der Taufbund will uns befestigen für diese todesbereite Sendung. Er ist die Kriegsansage, die Ansage des Kampfes, aber die Ansage eines reinen Geisteskampfes für alle Welt, weil er die ganze feindliche Welt rufen will: Laßt euch versöhnen! Laßt euch vereinigen!
Der Taufbund zeigt durch das Symbol des Todes und zugleich durch das Symbol der Ausgießung des heiligen Geistes, daß wir bereit sein müssen und können, weil wir wissen, woher die Kraft kommt, daß wir auch in der höchsten Gefahr fest bleiben und die Sendung ausführen.
Als die größte Gefahr um das Jahr 1533 in die anfangende Gemein kam, sandten sie Jakob Hutter aus, der auch hingerichtet wurde, und mitten in der schwersten Verfolgung wuchs die Gemein am stärksten durch die Sendung. Das möchte auch uns gegeben werden zu einem Zeugnis in alle Welt!