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Kann ein wirklich Bekehrter wieder verloren gehen? (Can a truly converted person fall away again?)

EA 14/06

Additional Information
Author Eberhard Arnold
Date January 01, 1914
Document Id 20126059_30_S
Available Transcriptions English German

Can a truly converted person fall away again?

[Arnold, Eberhard and Emmy papers – P.M.S.]

[Draft Translation by Bruderhof Historical Archive]

EA 14/6

Can a truly converted person fall away again?

(John 10:28,29)

The question encompasses such a vast and significant range that it is impossible to answer it briefly from all sides in a way that is satisfactory.

The Holy Scripture emphasizes the complete confidence given by security in Christ as much as the great danger of leaving him out of our sight and out of our hearts. It is also directed just as strongly against the folly of a false imagining which plays with the danger it does not want to admit, as against the faithlessness which does not trust the Lord completely. Both are faithless and a falling away from him who alone is our life, one through obvious sin, the other through doubt.

Many Bible passages emphasize more the one side, and just as many as seriously draw our attention to the other. Paul fears that, through the Tempter's temptation, his work can be in vain where those concerned have recognized God in faith--yes those recognized by him (1 Thess.3:5; Gal.4:8-11). He speaks of the possibility of the destruction of the weak among the brothers (1 Cor.8;11), of a falling away from grace, of a separation from Christ (Gal.5:1-4), yes, of a falling away from faith (1 Tim. 4,1-3). He warns those who are now a light in the Lord that they should not be led astray and be robbed of their inheritance (Eph.5:3-11). He bids those who have received Jesus Christ the Lord not to let themselves be carried away as prey (Col.2:6-8) or be robbed of their purchase price (Col.2:18). These serious warnings by the Holy Spirit should restrain us from introducing a dogmatic teaching which Scripture does not express. We should guard against lessening the seriousness of the danger of sin and irresponsible behavior and take it as earnestly as the Scripture does. And on the other hand no power of evil should frighten us or bring us to despair (Rom.8:31-39). For the Father is greater than everything. And no one can tear out of his hand those who listen to his voice and follow him. They are not lost in all eternity (John 10:27-29). The divine character of those who remain eternally saved is that they listen to his voice and follow him (John 10:27). E.A.

Kann ein wirklich Bekehrter wieder verloren gehen?

[Arnold, Eberhard and Emmy papers – P.M.S.]

EA 14/6

Gegenseitige Handreichung aus dem Worte Gottes, 2. Jahrgang. 1914. Nr. 6.

[S. 106]

Frage 33: Wie ist Hebr. 6, 4-7 und 10, 26. 27, auch 2. Petri 2, 20-22 zu verstehen? Sind da Bekehrte oder Unbekehrte gemeint? Oder kann ein wirklich Bekehrter wieder verloren gehen? Vergl. Joh. 10, 28.29.)

[S. 107, Antwort B]

Die Frage umfaßt ein so großes und bedeutungsvolles Gebiet, daß es unmöglich ist, sie in der gewünschten Kürze allseitig befriedigend zu beantworten.

Die Heilige Schrift betont ebenso sehr die völlige Sicherheit des Geborgenseins in Christus wie den Ernst der größten Gefahr, wenn wir Ihn aus dem Auge und aus dem Herzen lassen. Sie wendet sich ebenso sehr gegen den Leichtsinn einer falschen Einbildung, die mit der Gefahr spielen will, weil sie nicht bestehen soll, wie gegen den Unglauben, der dem Herrn nicht die volle Bewahrung zutraut. Beides ist Untreue und ein Abweichen von Ihm, der allein unser Leben ist, das eine in die offenbare Sünde, das andere in den Zweifel. Wie viele Schriftstellen mehr die eine Seite betonen, so wollen andere ebenso zahlreiche uns aufs ernsteste auf die andere aufmerksam machen. Paulus fürchtet, daß durch die Versuchungen des Versuchers seine Arbeit vergeblich sein könnte, wo die Betreffenden im Glauben Gott erkannt haben, ja von Ihm erkannt sind! (1.Thess. 3,5; Gal. 4, 8-11.) Er spricht von der Mög-

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lichkeit des Umkommens des Schwachen, des Bruders (Kor. 8,11), von einem Fallen aus der Gnade, von einem Abgetrenntwerden von Christus (Gl. 5, 1-4), ja von einem Abfall vom Glauben (Tim.4, 1-3). Er ermahnt die, welche jetzt ein Licht in dem Herrn sind, daß sie sich nicht verführen und um ihr Erbteil bringen lassen sollen (Eph. 5, 3-11). Er fordert die, welche den Christus Jesus, den Herrn, empfangen haben, auf, sich nicht als Beute wegführen (Kol.2,6-8) oder um den Kaufpreis bringen zu lassen (Kol.2,18). Diese ernsten Warnungen des Heiligen Geistes sollten uns abhalten, eine dogmatische Lehre aufzustellen, wie sie die Schrift nicht ausspricht. Wir sollten uns hüten, den Ernst der Gefahr der Sünde und des Leichtsinns schwächer zu machen als die Schrift es tut. Und umgekehrt darf keine Macht des Bösen uns je erschrecken oder verzagt machen (Röm.8, 31-39). Denn der Vater ist größer als alles. Und niemand kann sie, die Seine Stimme hören und Ihm folgen, aus Seiner Hand reißen. Sie gehen nicht verloren ewiglich (Joh.1O,27-29). Der göttliche Charakter derer, die ewig gerettet bleiben, ist der, daß sie auf seine Stimme hören und ihm folgen (Joh. 10,27).

E.A.