Transcribed Shorthand

Versammlungsprotokoll, 26. Januar 1935 (Meeting Transcript, January 26, 1935)

EA 35/16

Additional Information
Author Eberhard Arnold
Date January 26, 1935
Document Id 0000000127_07_S
Available Transcriptions English German

Meeting Transcript, January 26, 1935

[Arnold, Eberhard and Emmy papers – T.S.H.]

[Draft Translation by Bruderhof Historical Archive]

EA 35/16

Genuineness and Truthfulness

(Fragment)

January 26, 1935

Eberhard Arnold: . . . Jesus wanted to say to us, "When you are truly living, you are truthful and genuine in all your words. They are concise and clear, firm and plain, and you are courageous in all you say." Then you will not hide as soon as you hear something unfavorable about yourself, but you will come forward courageously and face what you have done. You will own up to what you are. In the genuineness and simplicity of the primeval nature of all things, you will confess your own weakness and acknowledge God's strength and Spirit. So you will be glad when you are revealed in your weakness, for you no longer seek your own honor. It is a phantom: Your honor is a shadow, a delusion, a breath that must pass away like morning mist over a meadow when the sun appears. The substance of things is the sun, is God alone.

If you want to live like this, in the essence and substance of things, like the tree lives in its sap and the sun lives in the light, you will be honest without any evasion or partial excuses; and your love will be genuine.

It is a wonderful thing when people can sense that their life together is genuine, that there is nothing concealed among us. When someone has been clumsy or has forgotten himself and done something wrong, we are ready to clear it all up, saying how it was, is, and will be. We agree to being condemned and exposed in our smallness, weakness, and inadequacy. We are no longer concerned about our own importance but about God's honor, God's importance. So we can be honest. The tree is recognized by its fruit. If the tree of God's nature flourishes, the fruit will be seen to be truth, for it reveals the nature of the tree, its sap. In this way truth must be revealed in all our words and being. In order that this may be, after this alarming and distressing experience, let us now hold hands and vow to be faithful to God in genuineness and truth, in the very character of the heart of God.

Versammlungsprotokoll, 26. Januar 1935

[Arnold, Eberhard and Emmy papers – T.S.H.]

EA 35/16

Echtheit und Wahrhaftigkeit

26. Januar 1935

Jesus wollte uns damit sagen, wenn ihr wesenhaft lebt, dann seid ihr wahrhaftig in all euren Worten, dann seid ihr knapp und klar und bestimmt und deutlich und tapfer in aller eurer Rede. Dann werdet ihr euch nicht verbergen sobald ihr etwas ungünstiges über euch selbst wisst, sondern ihr werdet tapfer hervortreten und das auf euch nehmen, was ihr getan habt. Ihr werdet euch bekennen zu dem was ihr seid. In der Echtheit und Schlichtheit des Urwesens aller Dinge werdet ihr euch zu eurer eignen Schwäche bekennen und zu Gottes Kraft und Wesenheit. Deshalb wird es euch recht sein, wenn ihr selbst in eurer Schwäche offenbar werdet, denn ihr sucht nicht mehr eure eigene Ehre. Sie ist ein Phantom. Eure eigene Ehre ist ein Schatten, ein Schemen, ein Hauch der vergeht, wie ein Nebel über der Morgenwiese, der vor der Sonne hinwegweichen muss. Was die Sonne, was Gott ist, das allein ist das Wesen der Dinge.

Wenn ihr so im Wesen der Dinge leben werdet, wie der Baum im Saft, die Sonne im Licht steht, werdet ihr wahr sein ohne jedes Verringern und Ausweichen. Und eure Liebe wird echt sein.

Es ist etwas wunderbares, wenn Menschen untereinander spüren dürfen, unter uns lebt die Echtheit, bei uns verbirgt man nicht, wenn jemand ungeschickt gewesen ist oder sich vergessen hat, eine Schlechtigkeit getan hat; bei uns sind wir bereit alles miteinander klar zu stellen, wie es ist, war und sein wird. Wir sind einverstanden, dass wir selbst verurteilt und blossgestellt sind in unserer Kleinheit, in unserer Schwäche und Mangelhaftigkeit. Uns liegt nichts mehr an der eigenen Geltung, vielmehr an Gottes Ehre, an Gottes Geltung. Deshalb können wir wahr sein. An der Frucht erkennt man den Baum.

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Wenn der Baum der Wesenheit Gottes grünt und blüht, wird die Frucht offenbar als die Wahrheit, dass man an ihr das Wesen des Baumes erkennt, den Saft des Baumes.

So muss an all unseren Worten und Wesen offenbar werden, was die Wahrheit ist und dazu wollen wir uns an dieser Stunde, nach diesem erschreckenden und peinlichen Erlebnis, die Hände reichen und wollen es geloben, dass wir Gott die Treue halten wollen in Wahrhaftigkeit und Wahrheit, in der Wesenhaftigkeit des Herzens Gottes.